Sonntag, 14. Januar 2007

Granny?

Etwas ist im Gange.
Seit Stunden habe ich Migräne, und ich liege im Bett wie eine Tote.
Irgendetwas stimmt nicht.
Vielleicht hat es mit der Oma Res zu tun, die im Krankenhaus liegt, mit Schlaganfall, Gehörsturz oder was weiß ich was.
Es fühlt sich auf jeden Fall nicht gut an.
Und es hat nichts mit mir zu tun.

Meine kleine Hexe

Ein Anruf aus der Heimat, meine kleine Schwester (gut - sie ist nicht mehr meine KLEINE Schwester, eher meine JÜNGERE: bis auf einen Zentimeter hat sie mich nämlich eingeholt - und das ist bei 1,81m dann doch schon eine Leistung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie erst 15 ist...) gibt mir ein update, was so alles los ist zu Hause.

Wir haben ein sehr besonderes Verhältnis zueinander, sie und ich. Weil ich bereits ausgezogen bin, als sie erst fünf Jahre alt war, fehlt und die enge Bindung, die Geschwister normalerweise haben, einfach weil sie miteinander aufwachsen. Oder dieselben Väter haben.

Es hat viele Jahre gedauert, bis ich gelernt habe, Verantwortung abzugeben. Bis ich gelernt hatte, sie ihren Weg gehen zu lassen, in ihre Kraft zu vertrauen anstatt sie schützen zu wollen vor den Fehlern unserer Mutter und ihres Vaters. Es war hart, zu sehen, dass sich meine Geschichte vor meinen Augen wiederholt, es war hart, sie leiden zu sehen und frustrierend, die Eltern zu sehen, die aus mir und meinem Werdegang scheinbar nichts gelernt hatten. Oft genug hatte ich versucht, zu vermitteln, für sie zu kämpfen, an die Eltern zu appellieren.

So lange, bis ich gespürt habe, dass das nicht in meiner Verantwortung liegt.
Dass ich anmaßend bin und mich über meine Mutter stelle, wenn ich glaube, ihr Kind besser erziehen zu können als sie selbst!
Dass ich so die systemische Ordnung durcheinanderbringe.
Dass meine Schwester da einfach selbst durch muss, um wachsen zu können.

Da habe ich mich ausgeklinkt. Mich auf mich konzentriert, auf MEINE Angelegenheiten, auf MEINE Verantwortlichkeit. Und lebe sehr gut so!

Mittlerweile haben wir uns aneinander angenähert, unsere eigene, sehr ressourcenreiche Basis entwickelt.

Im Sommer dann hat mich Sabrina, mit einer Freundin bei mir zu Besuch, auf meinem Bett liegend und über Zukunftspläne sprechend mit dem Statement verblüfft, dass sie Heilerin werden möchte! Dass sie zwar nicht wisse, ob sie dafür geeignet sei oder überhaupt die Fähigkeit dazu habe, aber das wäre ihr Wunsch!

Mein erster Gedanke: Die nächste!!!
Und: Woher hat sie das?
(Die Vermutung liegt nahe, dass sie es von mir hat. Weil ich mich mit Energiearbeit beschäftige, mit Aura und Chakren, mit systemischer Famillientherapie, integrativer Kinesiologie, mit psychosomatischer Energetik. ABER: Ich habe bis zu dem damaligen Zeitpunkt, als ich staunend über die Ähnlichkeit zwischen uns, beeindruckt von ihrer Klarheit in ihrem Alter, stolz auf ihren Mut, diesen Weg gehen zu wollen, auf dem Bett saß, NIE mit ihr darüber gesprochen!)

Zu Weihnachten habe ich ihr ein paar Utensilien geschenkt. Das Buch "Traumfänger", ein Buch übers Aura Sehen, ein paar Steine, von denen sie vielleicht einer anspricht, Räucherstäbchen...

Heute nun erzählt sie mir, dass sie das Buch gelesen hat und was sie alles sieht und spürt, dass sie die Auraschichten der Eltern spüren kann, dass sie in den nächsten Ferien zu mir kommen und mit mir "üben" möchte. Und wirft mich mit einem Nebensatz wieder fast vom Hocker, nämlich dass das für sie irgendwie gar nichts Neues ist, weil sie das schon immer so gefühlt hätte - und jetzt halt einfach nur weiß, was das ist, was sie da spürt!!!

Mir fehlen die Worte, ich bin glücklich, bewegt und nachdenklich. Auch ein wenig besorgt.
Ist es zu früh für sie? Kann sie mit dieser Fähigkeit überhaupt schon umgehen? Wird es sie überfordern?
Sie übt mit den Eltern!
Sagt, sie spüre die Mutter genau - auch wenn die Mutter nur dasitzt und lacht, und sagt, sie spürt nichts! (Was wird passieren, wenn Sabrina merkt, dass das erst die Spitze des Eisberges ist? Dass unsere Mutter nichts spüren kann? Weil sie so neben sich steht, so viele Teile von sich abspalten musste, um überhaupt am Leben bleiben zu können??)
Sie erzählt, sie hätte mit dem Vater den Energieaustausch geübt - und beide hätten Energie gespürt, aber geflossen ist nichts...

Andererseits... womöglich bricht für sie gar keine Welt zusammen. Möglich, dass sie sich gar nicht erst als Opfer fühlt weil sie bereits jetzt ihr Potential sieht, ihre Ressourcen, und so bei sich steht, dass sie nichts mehr aus der Bahn werfen kann.

Ich merke, wie anders ich sie auf einmal wahrnehme, erwachsener, selbstbewusster, klarer, stärker.
Sie braucht mich überhaupt nicht, weder als Schutzschild noch als Vorkämpferin! Sie geht ihren ganz eigenen Weg!
Wie schön, und wie erleichternd ist das denn!!

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