Dienstag, 13. Februar 2007

Beziehungskisten I

Schwer zu sagen, was passiert ist in den letzten Wochen.
Verliebt habe ich mich.
Ganz behutsam hat das begonnen, ganz unschuldig, mit verliebten Blicken, gewuzelt haben wir wie die Wilden bei unserer ersten Verabredung, gewonnen, und stundenlang geredet, gelacht. Geendet hat das Ganze mit endlosen Küssen, nachts, in Eiseskälte, irgendwo an einer Straßenkreuzung.
Mehr nicht.
Nicht die Frage, ob man vielleicht doch... kein überstürzter, hastiger Sex und der emotionale Rückzug am Morgen danach. Einfach nur Küsse, die nicht enden dürfen, wollen, können. Tiefe Blicke, Leuchten aus dem Innen und das Bewusstsein, sich wirklich auf ein Wiedersehen zu freuen.
Dann ein paar Tage Pause, ein Treffen, sobald wir beide wieder in der Stadt sind. Wieder wunderschön, romantisch, witzig, verspielt, verschmust, ein Ende des Gesprächsstoffes ist nicht in Sicht.
Wieder Abstand, Madame tingelt durch Bayern.
Zurück telefonieren wir täglich, treffen uns wieder. Ich wiederhole mich, sicher langweilig für alle, aber es war wunderschön romantisch, witzig, großartig.
Intensiv.
Nah.
Und dann schlafen wir doch miteinander.
Es ist schön.
Ich hatte schon seit Jahren keinen Sex mehr mit jemand, der mit etwas bedeutet und dem ich etwas bedeute. Ich kann mein Glück kaum fassen, wir berühren, streicheln, halten uns die ganze Nacht. Schlafen aus.
Der Morgen danach ohne flaues Gefühl. Er bleibt. Wir bleiben beide, auch energetisch. Reden, lachen, lieben uns noch einmal, reden wieder, irgendwann am Nachmittag gehen wir zum Frühstück in die Küche.
Am folgenden Tag sehen wir uns wieder, er kommt nachts zu mir.

Er lebt in einer Beziehung, die gerade "pausiert". Weil beide füreinander die ersten Partner waren und weil sich beide dachten, dass es das noch nicht gewesen sein kann. Ohne konkreten Grund. Sie ist im Ausland, kommt irgendwann in ein paar Monaten zurück und er dachte/denkt, dass er es auf jeden Fall nochmal mit ihr versuchen wird bzw. alles dafür tun will, dass es auch funktioniert.

Und plötzlich bin ich da.
Plötzlich merkt er, wie viel ich ihm bedeute - und dass das, was da zwischen uns gewachsen ist, mit seinem basic plan nicht im Geringsten kompartibel ist.
Wir sprechen über die Situation, über unsere Gefühle, unsere Ängste. Ich bin durcheinander.
Rückzug? Oder Ausdauer? Risiko? Schutz?
Er ist genauso durcheinander.

"Mein Kopf ist völlig leer. Ich kann nicht mehr denken. Ich weiß nicht, wohin das führen wird. Ich weiß nur, dass ich dich wiedersehen will." "Wie stellst du dir das vor? Dass wir uns einige Zeit nicht hören und uns dann treffen? Umschalten auf eine platonische Freundschaft, und so tun als wäre alles in Ordnung? Wie soll das gehen??" "Du hast mich falsch verstanden. So will ich das nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dich nicht mehr zu treffen. Ich will dich nicht IRGENDWANN wiedersehen, platonisch. Ich will dich wiedersehen, sobald ich vom Land zurück bin." "Aber..." "Ich weiß, dass es schwierig ist, und ich fürchte, dich zu überfordern. Ich bin auch nicht sicher, ob es wirklich clever ist - aber ich will dich einfach sehen."

Und auch wenn es vielleicht naiv ist:
Ich will es auch.
Ich will ihn wiedersehen.
Er ist es wert.

Außerdem riskiere ich nichts als ein gebrochenes Herz.
Und daran ist noch niemand gestorben!

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