Nun keine bereits gesendete Mail mehr.
Seine Reaktion? Ein Anruf heute Morgen.
Ja, er wolle meine Nr. 1 sein, er hätte lediglich ausgesprochen, was er fühlte in diesem Moment, er wolle nicht zweite Wahl sein und gäbe sich nicht damit zufrieden, dass ich ihn nur dann kontaktieren, wenn es mit dem "Wunderwuzi vom Sender" schlecht laufe. (Wieso glaubt er eigentlich noch immer, dass da überhaupt etwas läuft?? Ich hab mir nicht mehr die Mühe gemacht, zu sagen, dass besagter Mann ohnehin keine Rolle spielt in meinem Leben, es schon seit Monaten nicht tut und es nicht den leisesten Hinweis darauf gibt, wieso sich das wieder ändern sollte!) Mit dem, was er denke, hat das nichts zu tun, es hätte auch nichts verändert, seinen Stand der Dinge hätte er mir bereits vor Wochen mitgeteilt (will heißen: Er bleibt - no na! - bei seiner Frau).
Es ist leichter jetzt.
Einfach weil ich spüre, dass ich etwas anderes will. Mehr will.
Einen, der wirklich die Nr. 1 sein will, in jeder Konsequenz, und der frei ist, dass auch ich ihn an diese Stelle setzen kann.
kretakahlo - 15. Jun, 11:17
Aus meinen Lautsprecherboxen perlt leise Franz Lehar, hüllt mich in seichte, leicht wehmütige Walzerstimmung und lässt mich in meinem gedämpft beleuchteten Wohnzimmer vergessen, wie kalt es eigentlich draußen ist und zwischen uns. Dein Anruf vor zwei Tagen hat mich verwirrt und dass du dich seither nicht mehr gemeldet hast, bringt mich noch mehr durcheinander. Du wirst schon deine Gründe haben.
Ich blicke zum Fenster hinaus in die Nacht, auf den vernebelten Mond und denke nach.
Über Eifersucht zum Beispiel, über Schwäche. Über Sehnsucht, Vergeben und Stärke. Darüber, wie meine Zukunft sein soll.
Ich schreibe wieder, regelmäßiger als früher und poste auch mehr, dazu hast du mich animiert. Dafür bin ich dankbar. Genauso wie für den atemberaubenden Blick aus deinem Büro über die Stadt und dafür, dass du vor unserer ersten Verabredung noch am Morgen geschrieben hast, wie sehr du dich freust und für all die vielen, kleinen, schönen Dinge. Für deinen Wunsch, so nah als möglich bei mir sein zu wollen, dass du mich gebeten hast, mich mit meinen Schal, der nach dir roch, schlafen zu legen! Ich habe viel gelernt in den letzten Wochen, über mich, über meine Grenzen und bin auch dafür dankbar, und ganz besonders für den Satz "Ich will deine Nummer eins sein". Er ist ein Geschenk, das ich noch nie zuvor bekommen habe.
Noch immer Franz Lehar, Lippen schweigen. Der Mond ist nicht mehr zu sehen inzwischen. Ich habe mittlerweile wieder aufgehört zu weinen, fühle, wie meine Unsicherheit dem Selbstvertrauen weicht. Ich denke noch immer nach, über Dankbarkeit jetzt, und dass sich daraus das Gefühl des Reichtums und der Fülle entwickelt. Und auch über Loslassen.
Der Mond ist wieder sichtbar! Und bald voll obendrein!
kretakahlo - 15. Jun, 11:16
Spätnachts... müde bin ich, abgekämpft, nicht nur wegen der Uhrzeit...
"Ich will deine Nummer eins sein!" klingt noch in meinen Ohren und ich hatte mich gefragt, ob diesem deutlichen Statement noch eine Konkretisierung folgen würde, oder sinngemäße Taten. Antwort: Offenbar nicht.
Letztenendes ist im Grunde leicht: Ich möchte, dass du glücklich bist und ich möchte selbst glücklich sein und erfüllt leben, wollte nie etwas anderes.
Willst du mich jetzt, damit einfach nur kein anderer bekommt, was du selbst verschmäht hast?
Du willst meine Nummer eins sein? Und mich dabei zur Zweitfrau degradieren, mir als Nebenaffäre die Exklusivität verwehren, die du selbst beanspruchst und zugleich verhindern, dass ein anderer mir diese geben kann??
DU hast dich entschieden, dass du dein Glück und deine Erfüllung in deiner Ehe, mit deiner Frau findest. Du hast mir Fallen gestellt (und dabei ist sekundär, ob du tatsächlich mein Telefon abgehört, jemand auf mich angesetzt oder einfach nur geblufft hast), wolltest mich über Wochen (!) weder hören noch sehen, hast kaum - und wenn, dann überwiegend schriftlich! - mit mir kommuniziert, und jetzt möchtest du die "Nummer eins" in meinem Leben sein?? Vor diesem Hintergrund hast du in der Tat allen Grund zur Eifersucht - denn was könnte mich bei diesen Rahmenbedingungen an dich binden?
Ich möchte glücklich sein mit dem Leben, das ich führe und mit dem, was die Zukunft mir bringt, mit meiner Nummer eins, dem Mann, für den auch ich die Nummer eins bin, der mit mir leben und eine Zukunft haben will, der mich liebt, in meinen Augen unsere Kinder sieht und sich nichts mehr wünscht als dass ich bei ihm bleibe, den ich inspiriere und der mich inspiriert, den ich stolz mache, beflügle und an dem ich wachse - und umgekehrt. Ob du das bist? Ich glaube, dass du nichts von alledem wirklich willst.
XXX
Übrigens ist Eifersucht keine Schwäche. Schwäche wäre, die Eifersucht durch Kontrolle zu kompensieren, sie nicht zu ergründen, und die Chance verstreichen zu lassen, etwas über sich und die eigenen Muster zu lernen. Aber auch das ist nicht schlimm, weil wer kann schon immer stark sein?
kretakahlo - 15. Jun, 11:14