Mittwoch, 13. August 2008

Lieblingsmusik

Jetzt kann ich meine ganze Lieblingsmusik nicht mehr hören!!
Ich höre Ella Fitzgerald und sitze weinend am Schreibtisch, weil mir die Musik weh tut und mich so sehr an IHN erinnert. Weil ich uns in seinem Schlafzimmer liegen sehe, eng umschlungen, diesem Sound lauschen, uns küssen, miteinander redend.

Jetzt ist jedes einzelne Lied so sehr mit Erinnerungen gefüllt und ich weine verzweifelt um all die Dinge, die wir NICHT tun werden. Keine gemeinsam gekochten Dinner, keine Morgenrunden im Park, kein stundenlanges Gekuschel im Bett, keinen Sex, keine Landausflüge mit Hund...

Und während ich weine um all das Verpasste, um das viel zu kurze Glück sucht er bereits nach einer neuen, mit der er all das erleben kann, was mit mir nicht geht - obwohl er, wie er sagt, zu einer so intensiven Beziehung nicht fähig zu sein glaubt.

Dabei spüre ich nicht mal Wut. Nur in kurzen Anflügen, mache dann sofort wieder einen Rückzieher, aus Angst, es noch Schlimmer zu machen.

Und auch wenn ich einen Schlussstrich schon mehrmals angekündigt habe, ist es mir noch immer nicht gelungen, ihn zu vollziehen. Weil ich Angst habe, dass er dann kommt, wenn für mich die Sache wirklich abgeschlossen ist, wenn ich dicht gemacht habe - und dass es dann zu spät ist, eben weil ich dann verschlossen bin.

Ich hab nur ein einziges Mal wirklich bewusst gesagt: ES REICHT!
Da KONNTE ich einfach nicht mehr, da hat mich die permanente Ablehnung so verletzt, dass ICH mich zurückgezogen habe. Ich habe angekündigt, dass es zu spät sein wird, wenn ich einmal nicht mehr will - und genauso war es auch. Nach Monaten, nach einer wirklich grausligen Zeit kam er und wollte mich wiederhaben. Und ich konnte und wollte nicht mehr. Er hat daraufhin alles für mich getan, hat mich umworben und sich bemüht, er hat mich auf Händen getragen und mir die Welt zu Füßen gelegt.
Aber es war zu spät.
Auf diese Weise habe ich meinen Mann verloren. Und merke, dass ich mich noch immer schuldig fühle deswegen.

Ein Telefongespräch nach Bayern.
Zum ersten Mal seit Jahren habe ich mit meinem Geschiedenen gesprochen!!
Es war unkompliziert, fröhlich, ehrlich.
Und erleichternd.
"Du warst nicht schuld. Als ich begonnen habe, um dich zu kämpfen, war das reiner Automatismus. Du bist nicht schuld, dass wir keine Chance mehr hatten."
Drei Sätze und mein Weltbild ist anders!!!
Ich bin nicht verantwortlich für das Wohl eines anderen!!
Ich brauche nicht zu warten!!

Chancen bieten sich dem, der sie erkennt.
Wenn ER die Chance auf mich vorbeiziehen lässt, ist es SEIN Pech.

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