Donnerstag, 7. August 2008

Wünsche

Ich hab all das bekommen, was ich mir gewünscht habe! Bin in seinen Armen eingeschlafen, an seiner Seite aufgewacht, wir haben uns geliebt und stundenlang gestreichelt und geküsst, wir haben Landausflüge geplant und gemeinsame Unternehmungen!

Bis er mir letzte Woche völlig unvermittelt erklärt hat, er wäre nicht verliebt in mich!

Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen, verständlicherweise, er selbst war genauso verzweifelt und am Boden zerstört wie ich, merkwürdigerweise. Mein erster Impuls war: Aufstehen, anziehen, heimgehen, Schluss. Er hat mich zurückgehalten, wir haben noch lange darüber gesprochen. Er könne sich schon seit zehn Jahren auf keine nahe Beziehung mehr einlassen, käme über einen gewissen Punkt nie hinaus, sagte er, dabei hätte er es jetzt mit mir so sehr gewollt.

Und obwohl alles vorbei schien, hat sich doch plötzlich alles geändert. Während ich gespürt habe, dass er nicht mich als Person ablehnt, sondern in einem Muster steckt, während ich ihn sehen konnte als der, der er ist und er selbst die Entscheidung traf, sich mit sich, seiner Vergangenheit und seinem Gefühlsleben auseinanderzusetzen und auch entsprechende Schritte dafür setzte und diesen Weg alleine gehen will, während ich entschloss, für mich das Beste aus der Situation zu machen, zu schauen, was bei MIR für Themen durchschimmern und an diesen zu arbeiten - haben wir die Fühlung zueinander nicht verloren!!

Wir haben jeden Tag miteinander gesprochen, uns mitgeteilt, lange e-mails geschrieben. An die selbstverordnete Kontaktsperre hat sich keiner von uns gehalten, und seit wir gestern ausgesprochen haben, dass wir jetzt eigentlich genau das haben, was wir wollten - nämlich eine nahe Beziehung mit Tiefgang - hat sich wieder etwas verändert.

Wir begegnen uns behutsam, vorsichtig und mit Achtung. Wir nehmen uns, wie wir sind, und lassen uns den Freiraum, unsere Themen zu bearbeiten, jeder für sich. Jeder darf und kann bei sich bleiben. Wir dürfen uns loslassen, gehen, wenn wir wollen. Aber auch bleiben, wenn wir wollen. Und diese Erfahrung hat uns zusammenrücken lassen.

Und dabei ist das Ganze nicht einmal schwer, sondern bereichernd und leicht!!

Ich bleibe nicht bei ihm, weil ich ihn brauche oder etwas von ihm will - sondern weil ich etwas zu verschenken habe! Viel Liebe!

Spannende Sache...

Dienstag, 15. Juli 2008

I wish you love

Aus meinen Lautsprecherboxen perlt sanft Michael Buble, ich lasse mich treiben vom Klang, von der leichten Melancholie, versuche dabei, meinem Glück nachzuspüren. Dass ich glücklich bin, merke ich - leider - wieder einmal mehr am Schreiben. Beziehungsweise daran, dass ich es nicht tue.

Wie so häufig komme ich schriftlich nur in die Tiefe, wenn ich einen Widerpart habe, mich reibe an jemand, leide, kämpfe.
Wachse. So muss ich mich im Augenblick zwingen, mein Buchprojekt nicht wieder versandeln zu lassen.

Momentan verläuft mein Leben einfach nur ruhig und schön! Am Montag hatte ich Sitzung, zwei weitere stehen an. Am Wochenende bin ich Ressourceperson bei einem Lehrgangsmodul an meinem Ausbildungsinstitut und sobald ich aktuelle Photos habe, lasse ich mich auf die offizielle Kinesiologenliste dort setzen. Beruflich also alles im Fluss, ich bin sehr glücklich darüber und dankbar, dass es so leicht geht!

Der Mann, von dem ich unlängst schrieb, ist noch immer aktuell, wir telefonieren fast täglich oder schreiben Mails, haben uns bereits mehrmals getroffen. Vergangenen Samstag hatte er mich abends zu sich eingeladen, hat für mich gekocht! Romantische Musik, Kerzen auf dem Tisch, zum Hauptgang meine Leibspeise (!), kurze, zufällige Berührungen, wir haben uns gut unterhalten, gelacht, er hat viel von sich erzählt.
Über mich selbst kann ich sagen, dass ich mich noch immer sehr zurückhaltend war. Ungewöhnlich, aber stimmig.
Ich lasse mir Zeit.
Gestern schon haben wir uns - auf meinen Vorschlag hin - wieder getroffen, ich habe eingekauft und wir haben bei ihm gemeinsam gekocht - es war sehr lustig, sehr angeregt, sehr persönlich. Und doch... ein wenig unruhig werde ich schon. Ich genieße die Nähe, genieße seine Aufmerksamkeit - und will mehr! Ich wünsche mir, von ihm geküsst zu werden, die Nächte mit ihm zu verbringen, morgens in seinen Armen aufzuwachen, an den Wochenenden gemeinam mit seinem Hund frühmorgens Runden im Park zu joggen, anschließend in seiner Wohnung zu frühstücken und dann gemeinsam mit ihm Ausflüge aufs Land zu machen! Ich weiß nicht mehr, wann ich zuletzt eingekauft habe und gemeinsam mit einem Mann gekocht habe - aber ich möchte es auf jeden Fall wieder tun!! Mit ihm!!

Was dafür allerdings angesagt ist, ist die Gratwanderung, Nähe zuzulassen ohne mich dabei selbst aufzugeben und meine Eigenständigkeit zu verlieren! Ein Jahrhundertexperiment, zu dem ich schon sehr lange keine Gelegenheit mehr hatte, darum freue ich mich umso mehr!

Dienstag, 8. Juli 2008

Emanzipation

oder die Frage, warum ich noch Single bin!

Vorweg sei gesagt, dass ich bei meiner Großmutter aufgewachsen bin, quasi als "ihr" sechstes Kind - und ihr Alltag eigentlich nur daraus bestand, von Früh bis Spät unermüdlich zu arbeiten, Haus und Garten zu versorgen, und fünf - mit mir, wie gesagt, sechs - Kinder groß zu ziehen. Lieblos war sie, ist es auch jetzt noch, von einer furchtbaren Kindheit gezeichnet, mit einem ungewollten Kind in die Ehe mit einem Alkoholiker geflüchtet lebt sie auch jetzt noch - oder gerade jetzt, wo sich ihr ganzes Leben doch darstellt als Bestätigung ihrer bindenden Glaubenssätze - in der Überzeugung, absolut nichts wert zu sein. Ihrer Logik zufolge ist auch nichts, was von ihr stammt oder irgendwie mit ihr zu tun hat, jemals "gut genug", egal wofür.
Schließt leider ihre Kinder - und Enkel - mit ein. Dass nur Handwerk oder Ehe ehrbar sind und ich seit Generationen die erste Akademikerin in der Familie bin, stößt bei ihr nicht auf Anerkennung sondern auf völlige Verständnislosigkeit!
(Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Ich achte sie sehr für ihr Schicksal. Sie hat dazu beigetragen, dass ich heute die bin, die ich bin und ich bin für alles dankbar, was ich von ihr bekommen habe.)

In jedem Fall aber: Emanzipation? Fehlanzeige.

Meine Mutter war so "emanzipiert", dass sie nie wieder "in irgendeiner Form je wieder abhängig von einem Mann" sein und sich in ihrer Lebensweise um keinen Preis der Welt einschränken lassen wollte - auch nicht durch die Geburt ihrer Tochter. So wurde ich zu meinen Großeltern geschoben und erlebte meine Mutter zwölf Jahre lang als fremde Frau, zu der ich keinerlei Bezug oder Bindung hatte. Im Grunde lernte ich sie erst kennen, als sie mit meiner Schwester schwanger war und wir in einer eigenen Wohnung "zusammenzogen". Mit dem Vater meiner Schwester lebte sie - obwohl er oft zu Besuch war - dreizehn Jahre lang nicht zusammen, beide hatten getrennte Wohnungen, getrennte Finanzen, getrennte Existenzen, bis sie irgendwann doch heirateten und nun sogar ein Haus gebaut haben. (Allerdings nicht gemeinsam - ER ist alleiniger Bauherr...)
Ein Paradebeispiel für Emanzipation ist diese Story auch nicht, denn was auch immer meine Mutter fast dreißig Jahre lang gelebt hat - Unabhängigkeit war das sicher nicht. Und Kompensation hat mit Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstwert oder Emanzipation in meinen Augen nichts zu tun.

Sicher ist die Tatsache, dass ich eine emanzipierte Frau bin, mitverantwortlich für die Tatsache, dass ich Single bin. Dabei bin ich alles andere als das, was im landläufigen Sinn unter "Emanze" verstanden wird! Gleichberechtigt zu sein bedeutet in meinen Augen nämlich nicht, Karriere zu machen in einem großen Unternehmen, mich in Männerdomänen zu behaupten, Weiblichkeit als Handicap zu betrachten oder die Männer gleich ganz zum Teufel zu wünschen.
Eine WIRKLICH emanzipierte Frau ist in so gutem Kontakt mit sich, dass sie es nicht nötig hat, "ihren Mann zu stehen". Sie muss nicht länger beweisen, dass sie "genauso gut" ist wie ein Mann - oder vielleicht sogar besser, weil sie sich überhaupt nicht an einem Mann misst. Sie hat die Wahl, zu entscheiden, wie sie ihr Leben verbringen will und kann diese Wahl frei von inneren Zwängen treffen.

Ich weiß, dass ich auf eigenen Beinen stehen kann, beruflichen Erfolg haben, für meinen Lebensunterhalt sorgen und Möbel zusammenbauen. (Ich kann sogar eine Ständerbohrmaschine bedienen und eine Kreissäge *lach*) Aber wirklich emanzipiert fühle ich mich erst seit dem Zeitpunkt, an dem ich ganz generell die Verantwortung für mein Leben und auch für meine seelisches Wachstum übernommen und erkannt habe, dass ich nur dadurch unabhängig und frei bin.

Dass durch diese innere Freiheit ein Großteil der Männer als potentielle Partner ausscheidet, ist ein bedauernswerter Nebeneffekt. Die gängigen Beziehungsgründe (Ich kann einfach nicht allein sein; Ich brauche jemand, der meinem Leben einen Sinn gibt; Ich brauche jemand, der mich glücklich macht; Ich will meine Eigenverantwortung abgeben; Ich will für jemand Verantwortung übernehmen; Ich will ein Kind; Ich will einen besonderen gesellschaftlichen Status; Ich will unkompliziert zu Geld kommen etc.) fallen bei mir alle weg. Und erstaunlich wenig Männer finden eine Frau anziehend, von der sie nicht gebraucht werden. Wobei wir wieder bei Selbstwert und Eigenverantwortung wären und sich der Kreis wieder schließt.

Im Grunde ist es wie beim Paartanz:
Ob die Frau die Schritte beherrscht, ist völlig nebensächlich - wenn der Mann Selbstbewusstsein, Entschlossenheit, Umsicht und Klarheit besitzt und so gut "führen" kann, und die Frau die Größe, das Selbstbewusstsein und genug Vertrauen (in sich UND IHN) hat um sich führen zu lassen, wenn sie emanzipiert genug ist, um sich wirklich und frei hinzugeben, dann klappt das Zusammenspiel auf dem Parkett problemlos.

Sonntag, 6. Juli 2008

Männer

Einer wie aus dem Bilderbuch!!

Ein Date, so klassisch wie in einem Film!!
Ein Mann, so faszinierend wie er nur sein kann!!
Er hat sich ordentlich in Schale geworfen für mich, wobei das für ihn sicher keine große Kunst ist, er ist ein Gentleman durch und durch, die personifizierte Aufmerksamkeit! Intelligent ist er obendrein, humorvoll, attraktiv... Ich habe mich enorm gefreut, dass er tatsächlich gleich am nächsten Tag angerufen und gesagt hat, dass er mich gerne wiedersehen möchte! Konkret etwas ausgemacht hatten wir nicht, aber obwohl ich wusste, dass er das Wochenende eigentlich zum Photografieren verplant hatte - und er auch sagte, dass er keine Zeit hätte, sondern es unter der Woche besser wäre -, hatte ich mir dennoch die vergangenen Tage vorgestellt, dass wir seinen sonntäglichen Morgenwalk mit Hund an diesem Wochenende gemeinsam machen, vielleicht sogar noch mit anschließendem Frühstück!! Umso großartiger dann, dass er tatsächlich gestern anrief und fragte, ob ich nicht Lust hätte, heute früh aufzustehen und mit ihm und seinem Hund spazieren zu gehen!!! No na - meine Antwort war "ja"!!
(Dass wir mit dem Wagen zum Park fuhren, hatte den angenehmen side effect, dass er einmal mehr seine Manieren beweisen konnte und mir sowohl beim Einsteigen als auch beim Aussteigen behilflich war, Türe öffnen und Hand reichen inklusive - aber bei einer tollen Frau gehört sich sowas ja auch, und in Verbindung mit einem Jaguar erst recht!)

Ganz selbstverständlich hat er mich nach dem Spaziergang zum Frühstück in seine Wohnung eingeladen - ein Traum aus Antiquitäten und Flohmarkt, Patina, Luxus, Detailverliebtheit, Stil und Kreativität ganz erstklassig vereint! Wir haben uns unterhalten, gescherzt, gegessen, er hat mir seine Bilder gezeigt, die erst vor ein paar Tagen wieder von einer Ausstellung zurück sind. Ein hochinteressantes Photoprojekt mit für mich sehr spannendem Hintergrund, beschäftige ich mich doch selbst so viel mit körperlichen Kennzeichen der unterschiedlichen Charakterstrukturen... Der Wiedererkennungswert der dergestellten Personen war für mich allerdings kaum gegeben, weil ich als Fernseh- und Klatschblattverweigerin die Prominenz des Landes halt einfach nicht kenne. Nichts desto trotz ist die Geschichte dieser Arbeiten spannend und ich würde sie sehr gern bei einem weiteren Treffen vertiefen... vom Thema komme ich auch gerade ab, merke ich *g*... aber allzuviel mehr mag ich ohnehin garnicht erzählen... es geht alles sehr behutsam vor sich... und fühlt sich dabei einfach gut an... ich freue mich auf ein Wiedersehen... *g*

Freitag, 27. Juni 2008

...

Die EM ist fast vorbei, der Herr vom Sender wieder zurück - und meldet sich prompt. Will mich sehen, will mit mir ins Bett. Meine Euphorie darüber hält sich in Grenzen, zu wenig hat er sich um mich bemüht, zu lange ging das Hin und Her nun schon, seit fast vier Monaten haben wir uns nicht mehr gesehen. Am Abend vor unserem Treffen habe ich ein Photo-Shooting - mein Photograf und ich haben endlich einen Termin gefunden! In meinen Augen drängt die Zeit, ich will endlich meine Folder machen, mich auf der Homepage meines Instituts verlinken lassen und offziell als Kinesiologin in Erscheinung treten. (Den Fernseh-Auftritt, der an diesem Abend eigentlich gewesen wäre, habe ich schweren Herzens abgesagt, ich bin einfach nicht zu 100% vom Thema überzeugt.) und noch einen Abend vorher habe ich ein Date. Juhuuuu!!
Mit einem ganz besonderen Mann!! Einem, der ALLE meine Kriterien erfüllt!! Ich bin gespannt und werde berichten!

Montag, 23. Juni 2008

Aufwind

Und ich kann es doch!! Immer und immer wieder, ein ums andere Mal, und jedes Mal sogar noch ein Stückchen besser: Mich erden! Mich sammeln, wieder aufrappeln und zurück ins Leben kommen!

Mein Wochenende: Großartig!!

Den Freitag habe ich mit einem Ritual begonnen.
Ich habe mich ausgiebig und intensiv von all meinen Männern verabschiedet! Ich hab jeden einzelnen Namen aufgeschrieben (von denen ich ihn noch wusste... *g*) und mir die Zeit genommen, jeden von ihnen zu würdigen, jedem einzeln zu danken und das emotionale Band ganz bewusst zu durchtrennen. Es ist unbeschreiblich, wieviel Kraft dadurch frei wurde und wie erleichtert ich mich nun fühle!! Es darf endlich wieder leicht sein, ich kann all meine Kraft auf die Zukunft setzen und auf das Neue, das kommen wird!

Nach der Arbeit habe ich den Tag auf dem Geburtstagsfest einer Freundin in sehr stimmungsvoller, entspannter Atmosphäre ausklingen lassen.

Samstags hab ich einfach nur ausgeschlafen, die Wohnung aufgeräumt und mich dann mit Freunden zum Sonnen und Baden verabredet! War super, weil wir am Ende eine sehr große Runde wurden mit zahlreichen spannenden Leuten, die ich sonst nur auf diversen privaten Festen treffe!! Die Überraschung des Tages war jedoch das genaue Gegenteil: Eine ehemalige Arbeitskollegin, mit der ich sehr eng befreundet war und zu der ich aufgrund eines Auslandsaufenthaltes und danach gewechselten Telefonnummern keinen Kontakt mehr hatte stand auch plötzlich da!! Ist ebenfalls mit dem Haufen befreundet, nur quasi vom "anderen Ende" her- und ich freue mich darüber, dass wir uns nun wieder öfters sehen werden!! Als ich aufbrach, um nach einem Dinnerstop zu Hause noch mit meinem ehemaligen Mitbewohner Fußball zu gucken, wurde ich für den nächsten Tag zu einer Bootspartie eingeladen!!

Tja, und das war dann mein Sonntag!
Zehn Stunden auf und im Wasser, stromabwärts, unterhalten uns über Privates während der Stadtlärm immer weiter hinter uns zurückbleibt, die Kleider vom Leib, der erste Kopfsprung zur Abkühlung, befreiendes Lachen, die Sonne knallt vom Himmel, wir treiben gen Osten, die ersten Schiffe, Fahrtwind, des Gefühl von Freiheit, kurze Picknickpause unter schattigen Bäumen auf einer Kiesbank, Essen, Baden, Schlafen, Wind auf nackter Haut, Weiterfahrt auf dem Hauptfluss und später in stillgelegten Nebenarmen, Natur pur, wie im Dschungel, üppig, traumhaft, Naturgeräusche, Vogelstimmen, Frösche, das leise Plätschern unserer Paddel, mehr nicht, zum Erfrischen immer wieder eintauchen ins grüne Wasser, nackt, ein paar Schwimmzüge, und um uns nur Urwald, zurück im Boot trocknet die Sonne unsere Haut, noch immer nackt, oft schweigend mittlerweile, stundenlang nicht einmal mehr denkend, nur noch sehend, lauschend, riechend, fühlend.

Ich war schon lange nicht mehr so sehr im Einklang mit mir und der Natur. Die Mücken haben mich ordentlich zerstochen, wollten wohl mitnaschen vom Glück in meinem Körper, es sein ihnen gegönnt, ausnahmsweise.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Lost

Ich verliere mich in meinen Gedanken, in meinen Träumen. Es gelingt mir nicht, meine Energie zu bündeln und auf die Zukunft zu richten, ich verpuffe, löse mich auf zwischen Phantasien, Verdrängung und Selbstzweifeln. Die kleinen Schrittchen, die ich gehe, sind mir zu wenig, unzufrieden über meine eigene Ungeduld stehe ich mir selbst im Weg.

Wo ist meine Mitte?

Verloren? Verkauft im Kampf gegen Existenzängste und hohe Erwartungen? Ich bekomme Angst, fühle mich schwach und allein und grabe mich dennoch immer weiter in den Sumpf.

Immerhin habe ich erkannt, dass meine Stimmung vom Vollmond beeinflusst wird und von hormonellen Entzugserscheinungen, meine Tage stehen also bevor.

Ich muss mir gut tun.
Noch heute.

Sonntag, 15. Juni 2008

Nr. 1, die Letzte

Nun keine bereits gesendete Mail mehr.
Seine Reaktion? Ein Anruf heute Morgen.
Ja, er wolle meine Nr. 1 sein, er hätte lediglich ausgesprochen, was er fühlte in diesem Moment, er wolle nicht zweite Wahl sein und gäbe sich nicht damit zufrieden, dass ich ihn nur dann kontaktieren, wenn es mit dem "Wunderwuzi vom Sender" schlecht laufe. (Wieso glaubt er eigentlich noch immer, dass da überhaupt etwas läuft?? Ich hab mir nicht mehr die Mühe gemacht, zu sagen, dass besagter Mann ohnehin keine Rolle spielt in meinem Leben, es schon seit Monaten nicht tut und es nicht den leisesten Hinweis darauf gibt, wieso sich das wieder ändern sollte!) Mit dem, was er denke, hat das nichts zu tun, es hätte auch nichts verändert, seinen Stand der Dinge hätte er mir bereits vor Wochen mitgeteilt (will heißen: Er bleibt - no na! - bei seiner Frau).

Es ist leichter jetzt.
Einfach weil ich spüre, dass ich etwas anderes will. Mehr will.
Einen, der wirklich die Nr. 1 sein will, in jeder Konsequenz, und der frei ist, dass auch ich ihn an diese Stelle setzen kann.

Nr. 1, die Zweite

Aus meinen Lautsprecherboxen perlt leise Franz Lehar, hüllt mich in seichte, leicht wehmütige Walzerstimmung und lässt mich in meinem gedämpft beleuchteten Wohnzimmer vergessen, wie kalt es eigentlich draußen ist und zwischen uns. Dein Anruf vor zwei Tagen hat mich verwirrt und dass du dich seither nicht mehr gemeldet hast, bringt mich noch mehr durcheinander. Du wirst schon deine Gründe haben.

Ich blicke zum Fenster hinaus in die Nacht, auf den vernebelten Mond und denke nach.
Über Eifersucht zum Beispiel, über Schwäche. Über Sehnsucht, Vergeben und Stärke. Darüber, wie meine Zukunft sein soll.

Ich schreibe wieder, regelmäßiger als früher und poste auch mehr, dazu hast du mich animiert. Dafür bin ich dankbar. Genauso wie für den atemberaubenden Blick aus deinem Büro über die Stadt und dafür, dass du vor unserer ersten Verabredung noch am Morgen geschrieben hast, wie sehr du dich freust und für all die vielen, kleinen, schönen Dinge. Für deinen Wunsch, so nah als möglich bei mir sein zu wollen, dass du mich gebeten hast, mich mit meinen Schal, der nach dir roch, schlafen zu legen! Ich habe viel gelernt in den letzten Wochen, über mich, über meine Grenzen und bin auch dafür dankbar, und ganz besonders für den Satz "Ich will deine Nummer eins sein". Er ist ein Geschenk, das ich noch nie zuvor bekommen habe.

Noch immer Franz Lehar, Lippen schweigen. Der Mond ist nicht mehr zu sehen inzwischen. Ich habe mittlerweile wieder aufgehört zu weinen, fühle, wie meine Unsicherheit dem Selbstvertrauen weicht. Ich denke noch immer nach, über Dankbarkeit jetzt, und dass sich daraus das Gefühl des Reichtums und der Fülle entwickelt. Und auch über Loslassen.

Der Mond ist wieder sichtbar! Und bald voll obendrein!

Nr. 1, die erste

Spätnachts... müde bin ich, abgekämpft, nicht nur wegen der Uhrzeit...

"Ich will deine Nummer eins sein!" klingt noch in meinen Ohren und ich hatte mich gefragt, ob diesem deutlichen Statement noch eine Konkretisierung folgen würde, oder sinngemäße Taten. Antwort: Offenbar nicht.

Letztenendes ist im Grunde leicht: Ich möchte, dass du glücklich bist und ich möchte selbst glücklich sein und erfüllt leben, wollte nie etwas anderes.

Willst du mich jetzt, damit einfach nur kein anderer bekommt, was du selbst verschmäht hast?
Du willst meine Nummer eins sein? Und mich dabei zur Zweitfrau degradieren, mir als Nebenaffäre die Exklusivität verwehren, die du selbst beanspruchst und zugleich verhindern, dass ein anderer mir diese geben kann??

DU hast dich entschieden, dass du dein Glück und deine Erfüllung in deiner Ehe, mit deiner Frau findest. Du hast mir Fallen gestellt (und dabei ist sekundär, ob du tatsächlich mein Telefon abgehört, jemand auf mich angesetzt oder einfach nur geblufft hast), wolltest mich über Wochen (!) weder hören noch sehen, hast kaum - und wenn, dann überwiegend schriftlich! - mit mir kommuniziert, und jetzt möchtest du die "Nummer eins" in meinem Leben sein?? Vor diesem Hintergrund hast du in der Tat allen Grund zur Eifersucht - denn was könnte mich bei diesen Rahmenbedingungen an dich binden?

Ich möchte glücklich sein mit dem Leben, das ich führe und mit dem, was die Zukunft mir bringt, mit meiner Nummer eins, dem Mann, für den auch ich die Nummer eins bin, der mit mir leben und eine Zukunft haben will, der mich liebt, in meinen Augen unsere Kinder sieht und sich nichts mehr wünscht als dass ich bei ihm bleibe, den ich inspiriere und der mich inspiriert, den ich stolz mache, beflügle und an dem ich wachse - und umgekehrt. Ob du das bist? Ich glaube, dass du nichts von alledem wirklich willst.

XXX

Übrigens ist Eifersucht keine Schwäche. Schwäche wäre, die Eifersucht durch Kontrolle zu kompensieren, sie nicht zu ergründen, und die Chance verstreichen zu lassen, etwas über sich und die eigenen Muster zu lernen. Aber auch das ist nicht schlimm, weil wer kann schon immer stark sein?

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